Zigarrenverpackungen

In der Zwischenzeit gibt es immer mehr kreative Zigarrenverpackungen und -kisten.

Die beklebten “SPB” (Semi Plaine Boxes) sind bei den kubanischen Zigarren die häufigsten und auch traditionellsten Verpackungen. Da diese oft mit Papier überzogen werden, ist drucktechnisch fast alles möglich. Vom Offsetdruck über Prägedruck bis hin zur Blindprägung und Bronzierung. Daher auch die häufige Bezeichnung “dressed Box”. Auf dem Deckel der “Cubierta” wird das Branding der Marke gezeigt, während auf den kurzen Seiten “Costero” meist lediglich der Schriftzug des Herstellers, die Mengenangabe die Vitola de Salida und die Produktionsart. Dasselbe gilt für die hinteren und vorderen Seitenteile “Larguero”. Ein Kleber, der über das Eck oder als Siegel über den Verschluss geklebt wird “Tapaclavo”, soll die Echtheit der Zigarren und Herkunft unterstreichen.

Die Innenseite des Deckels der Kiste; die “Vista”, meist eine reich-geschmückte Lithografie über Entstehung, Herkunft und Auszeichnungen.
Heute werden die meisten Zigarren durch ein zusätzliches bedrucktes Deckblatt “El Bufetón” oder einem ganz dünnen Zedernholz-Blatt geschützt.

Übliche Kisteninhalte sind 10,20,24 oder 25 Zigarren.

Cabinet nennt man die Kisten mit einem Schiebedeckel oder kurz “SLB” (Slide Lid Box)

Sehr beliebt sind diese vor allem, weil gut geeignet für die perfekte Langzeitlagerung.

Die Zigarren liegen in engem Kontakt zueinander und können dadurch das Aroma untereinander besser halten und austauschen. Oft werden die Puros durch ein Seidenband zu 10er-, 25er- oder sogar 50er-Bündel zusammen und zusätzlich, zum Schutz, in ein Pergament- oder Seidenpapier gepackt, was gleichzeitig das Herausheben aus der Kiste vereinfacht.

Diese Art der Verpackung ist meist sehr schlicht gehalten und hat meistens Marke, Menge und Machart lediglich einfarbig aufgedruckt oder mit einem Brandeisen gemarkt.

Eingebrannte Stempel, auf der Unterseite der Kisten, werden auch oft von etablieren Produzenten als zusätzlichen Schutz gegen Kopien von Fälschern angebracht.

Die “Boite Nature” oder Naturholz-Kiste unterscheidet sich im Wesentlichen von der “Semi Boite Nature” nur dadurch, dass diese über ein Scharnier auf der Rückseite und eine Verschlussmechanik auf der Vorderseite verfügt. Durch die Holzlippen wird oft zusätzlich auch eine bessere Dichtheit der Kiste erreicht. Sobald die Schliessmechanik durch einen Nagel ersetzt wird, ist es nur noch eine Halbnaturholz-Kiste.

Die Boite Nature können aussen sehr aufwendig lackiert und bedruckt werden, innen wird meistens das Holz als Feuchtigkeitsträger und Aromaspeicher naturbelassen.

Dabei gibt es Weiterentwicklungen für Milleniums-, Festivals-, Jubiläumsausgaben sowie für limitierte Editionen, die manchmal sogar die Funktion eines Humidors beinhalten. (Tabacalera Padron zum 50-jährigen Jubiläum)

Das Holz der Jaja sollte am besten von der Spanischen Zeder sein, es hat die perfekten Eigenschaften für das Klima, die Feuchtigkeit und das Aroma der geliebten Zigarren. Allerdings wird immer mehr auch Eukalyptus, Tulpenbaum, Ulme, Mahagoni und Weiss-Eiche benutzt. Da in der Zwischenzeit die Zigarren-Boxen auch in China und anderen Ländern für die Zigarren-Produzenten hergestellt werden, können wir die Aufzählung über Lindenholz, Walnuss, Rosenholz etc. unmöglich abschliessen.

Mitte des 19. Jahrhunderts waren auch “Jarres” aus Keramik und Glas sehr beliebt.

Ende 1900 wurden diese noch oft für Kubanische Milleniumsausgaben verwendet. Heute werden solche Verpackungen nur noch sehr selten verwendet.

Metallschachteln wurden in den 70er sehr oft verwendet. Heute kommen sie hauptsächlich für Zigarillos zum Einsatz.

Metalldosen werden nach wie vor von einigen wenigen Produzenten verwendet. (Zino Platinum, Gurkha Centurian)

Zigarren-Bundle, 25er- oder 50er-Bundle lediglich in Cellophan oder sogar Packpapier eingewickelt, die effizienteste und günstigste Verpackung, jedoch ohne Schutz gegen Verletzungen von aussen und auf keinen Fall für längere Lagerung ausserhalb eines Humidores geeignet.

Einzelverpackung

Viele Zigarren sind heute zusätzlich einzeln, in einem Cellophan eingewickelt. Dadurch wird die Feuchtigkeit und das Aroma der Zigarren besser konsumiert. Von Herstellern in der Dominikanischen Republik, wie William Ventura oder auch Ernesto Perez-Carillo, wird sogar empfohlen, die Zigarren im Cellophan zu lagern, um den ursprünglichen Geschmack der Zigarre möglichst lange zu konsumieren.

Des Weiteren gibt es natürlich auch noch den “Tubo” in verschiedenen Ausführungen, aus Aluminium, Plastik oder sogar aus Glas. Der Aluminium-Tubo ist sehr verbreitet und bietet einen optimalen Schutz, wenn einzelne Zigarren ohne Etui mitgenommen werden. Er ist sehr leicht, luftdicht und hält – oft durch ein hauchdünnes Zedernholz – zusätzlich die Zigarre lange frisch und feucht.

Mit dem Glasröhrchen, welches zum Beispiel bei der Gurkha HMR angewendet wird, können die Zigarren luftdicht verschlossen und die Aromen (in diesem Falle von edlem Louis XIII Cognac) beibehalten werden.

Wiederverwertung der Zigarrenkisten

Als Zigarrenraucher kennt man das Problem: Mit dem regelmässigen Konsum bleiben viele leere, zum Teil wunderschöne Zigarrenboxen zurück. Nachdem man 3 – 4 als Aufbewahrungsboxen, Schmuckkästchen, Wandregale in der Küche oder im Büro verwendet hat, stapeln sie sich im Keller oder in der Garage und müssen dann irgendwann, schweren Herzens entsorgt werden. Kleiner Tipp an dieser Stelle, von meiner Seite: Kindergärten und Schulen freuen sich immer wieder über solche Zigarrenkisten, sind sie doch zum Basteln, Bemalen und Bekleben wunderbar geeignet.

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